Neue Drohnengruppe der Feuerwehr Rüthen

Seit gut einem Jahr besteht am Standort Drewer eine Drohnengruppe der Freiwilligen Feuerwehr Rüthen. Zehn Kameraden haben dafür den „EU-Kompetenznachweis A1/A3“ erbracht. Dieser bescheinigt dem sogenannten Fernpiloten eine ausreichende Kompetenz für das Steuern von kleinen Drohnen. Inhalte des Kompetenznachweises waren beispielsweise das Vermitteln und Prüfen von Wissen in den Bereichen Luftrecht und Luftsicherheit, aber auch Aerodynamik.

Technisch ausgestattet ist die Gruppe mit zwei sogenannten Hexacoptern, die sich durch sechs Propeller auszeichnen und so ein hohes Maß an Sicherheit und Flugstabilität gewährleisten. Neben den eigentlichen Drohnen sind zwei Kameras mit einer hochauflösenden Foto- und Videoqualität vorhanden, welche an den Drohnen befestigt werden können. Neben der Möglichkeit Fotos und Videos aufzunehmen, besteht hier zusätzlich die Funktion der Übertragung eines Live-Bildes auf die Drohnensteuerung und einen Computer. Die Kameraausstattung der Drohnen wird mit einer Wärmebildkamera abgerundet. Damit ein längerer Einsatz gewährleistet werden kann sind mehrere Akkus mit Ladegeräten vorhanden. Die weitere Ausstattung besteht zum Beispiel aus einem Laptop, einem Fernglas für die Luftraumbeobachtung oder aus weiterer elektronischer Technik für die Datenübertragung und Aufzeichnung. 

Die Drohnen besitzen ein vielfältiges Einsatzspektrum aufgrund der Möglichkeit einen Blick auf die Einsatzstelle aus der Vogelperspektive zu bekommen. So können weitläufige Einsatzstellen, die sich beispielsweise bei Vegetationsbränden oder Großbränden ergeben, schnell erkundet werden. Durch die Wärmebildkamera können Wärmequellen aus der Luft schnell erkannt werden, daher kann die Drohne bei Personensuchen oder zum Erkennen von versteckten Glutnestern eingesetzt werden. Im Rahmen der Amtshilfe können durch Fotos Unfall- oder Brandstellen für die Polizei dokumentiert werden. Der Vorteil der Drohne besteht nicht nur aus der Möglichkeit der schnellen, übersichtlichen Visualisierung von Einsatzstellen, sondern auch darin, dass sich Einsatzkräfte für die Erkundung nicht im Gefahrenbereich aufhalten müssen und daher nicht gefährdet werden. 

Die Kameraden der Drohnengruppe treffen sich in regelmäßigen Abständen zu Übungen und vertiefen das erlangte Wissen weiter. So wurden beispielsweise landwirtschaftlich genutzte Grasflächen nach Rehkitzen abgesucht, um den Umgang mit der Wärmebildkamera weiter zu üben, da Rehkitze ein sehr kleines Wärmebild haben und somit schwieriger zu erkennen sind und um weitere Einflüsse auf das Wärmebild, die sich durch Temperaturunterschiede oder Geländegegebenheitenergeben, zu erkennen. Einen ersten erfolgreichen Einsatz konnte die Drohnengruppe bereits im März bei einem Gebäudebrand in Oestereiden verzeichnen. Dort wurde das ausgebrannte Gebäude mit der Wärmebildkamera nach Glutnestern abgesucht, damit diese gezielt abgelöscht werden konnten. Die Drohnengruppe kann nicht nur im Stadtgebiet, sondern auch kreisweit eingesetzt werden. 

Text + Bilder: Feuerwehr Rüthen

Schlagwörter