Brand in einem Produktionsturm in Erwitte

Am Freitag Abend wurden einige Kräfte der Feuerwehr Erwitte zu einem Brand in einen Industriebetrieb in Erwitte alarmiert. Als die ersten Einsatzkräfte sich bereits auf der Anfahrt befanden, konnten diese eine starke Rauchsäule über dem gemeldeten Objekt wahrnehmen. So wurde eine Alarmstufenerhöhung durchgeführt, die die gesamte Feuerwehr Erwitte alarmierte. Zur Unterstützung mit einer weiteren Drehleiter eilte die Feuerwehr Lippstadt herbei.

In der ersten Erkundungsphase stellte sich heraus, dass vier Mitarbeiter des Betriebs auf knapp 50 Metern durch den Rauch eingeschlossen waren. Durch den Einsatzleiter wurde deswegen umgehend ManV_1 (Massenanfall von Verletzten und Betroffenen 3-5 Patienten) ausgelöst. Der Rettungsdienst des Kreises Soest und der Feuerwehr Lippstadt rückten insgesamt mit drei Rettungswagen, einem Notarztwagen, dem Leitenden Notarzt und dem Organisatorischem Leiter Rettungsdienst nach Erwitte aus. Die eingeschlossenen Personen konnten sich zum Glück selber in Sicherheit bringen, sodass die Einsatzkräfte diese am Boden in Empfang nehmen konnten. Zeitgleich begann die Brandbekämpfung in dem knapp 60 Meter hohem Objekt. Ein Kabelschacht, der sich über die gesamte Höhe des Gebäudes zog, war in Brand geraten. Dieser wurde mit mehreren Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutzgeräten im Inneren und über eine Drehleiter mit Wenderohr von außen bekämpft. Drei der vier Mitarbeiter wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in umliegende Krankenhäuser vom Rettungsdienst gebracht.

Durch die Größe der Einsatzlage sind diverse Sondereinheiten angefordert worden. Ein ABC-Messzug kümmerte sich und das Messen der Luftqualität in einem Umkreis von ca. sechs Kilometer um die Einsatzstelle herum. Es konnten keine belastenden Stoffe in der Umluft gemessen werden. Zusätzlich wurde die Drohnengruppe des Kreises Soest zur Einsatzstelle alarmiert. Diese konnte durch Ihre Wärmebildkamera den Produktionsturm von außen auf Glutnester oder kleinere Feuer kontrollieren. Für die verbrauchten Atemschutzgeräte und die kontaminierte Kleidung wurde die FTZ (Feuerwehrtechnische Zentrale) alarmiert. Vor Ort wurden die gebrauchten Atemschutzgeräte gegen neue Geräte getauscht, damit die Einheiten wieder Einsatzbereit waren. Der Kreisbrandmeister und ein Mitglied des Presseteam Kreis Soest unterstützten die Einsatzleitung vor Ort. Insgesamt waren knapp 160 Einsatzkräfte vor Ort.