Wie in den letzten Jahren konnte auch 2023 wieder eine Steigerung der Einsatzzahlen beobachtet werden. So wurden im Jahr 2023, im Gegensatz zu 2022, insgesamt 277 Einsätze mehr abgearbeitet. Daraus ergibt sich für das abgelaufene Jahr eine Gesamteinsatzzahl von 4.399 Einsätzen für die Feuerwehren in unserem Kreisgebiet. Dabei gab es im vergangenen Jahr wieder außergewöhnliche und aufwendige Einsätze. Besonders in Erinnerung sind dabei die Einsätze des Galvanikbrand am 06.02.2023 in Werl, dem Industriebrand am 23.06.2023 in Wickede und dem entgleistem Güterzug in Geseke, am 10.09.2023. Bei diesen Einsätzen sind sämtliche Feuerwehren aus dem Kreis Soest und auch darüber hinaus gefordert gewesen. Leider trafen den Kreis Soest auch drei Unwetterereignisse. Starkregenereignisse am 21./22.05.2023 im nördlichen Kreisgebiet und einen Monat später am 21./22.06.2023 im mittleren und nördlichem Kreisgebiet. Zudem kam das Weihnachtshochwasser vom 22.12.2023 bis zum 30.12.2023 das alle Feuerwehren im Kreis sowie das Technische Hilfswerk und sämtliche Hilfsorganisationen forderte. Viele Einsatzkräfte verzichteten auf die Zeit mit der Familie und engagierten sich für die Sicherheit der Menschen im Kreis Soest. Wenn man sich die letzten Jahre mal etwas genauer anschaut, kann man definitiv mit ca. drei Unwetterereignissen pro Jahr rechnen. Ein steigender Trend kann seit dem Jahr 2000 beobachtet werden. Die Investitionen und Konzepte für den Schutz der Bevölkerung im Kreis Soest haben sich bewährt und sollen weiter ausgebaut werden.
Neuigkeiten gibt es auch von der Ausbildungsgemeinschaft ARGE SCHU (Arbeitsgemeinschaft Soest, Coesfeld, Hamm und Unna). Hier konnte ein neuer Ausbildungsstandort gefunden werden. Die Ausbildungen starteten im Januar 2024 im Haus Düsse in Bad Sassendorf. Ein sehr positives Feedback von Feuerwehrschülerinnen und Feuerwehrschülern, sowie den Dozenten konnte hier vernommen werden. In der ARGE SCHU konnten ca. 285 Einsatzkräfte im Jahr 2023 an diversen Aus- und Fortbildungen teilnehmen. Eine tolle Zusammenarbeit von vier Kreisen und kreisfreien Städten.
Das Pfingstzeltlager in Lippstadt war wieder ein voller Erfolg. Neben den tollen Vorbereitungen der Kreisjugendfeuerwehr und der Feuerwehr Lippstadt, konnten die Jugendlichen und Ihre Betreuer ein paar tolle Tage mit Spiel, Spaß und Wettbewerb in Lippstadt verbringen. Eine steigende Tendenz kann auch bei den Kinderfeuerwehren betrachtet werden. Aktuell gibt es fünf Kinderfeuerwehren und eine Kinderfeuerwehr befindet sich in Vorbereitung. Eine wichtige Arbeit für den Nachwuchs der freiwilligen Feuerwehr im Kreis Soest.
Der Ausblick auf die nächsten Jahre zeigt ganz klar wie wichtig es ist neue Konzepte zu erstellen und weitere Investitionen für den Bevölkerungsschutz tätigen. Kreisbrandmeister Thomas Wienecke findet dafür die passenden Worte: „Es gibt kein „Weiter so“ sondern es muss umgedacht und anders im Katastrophenschutz gehandelt werden – mehr Mittel müssen bereit gestellt werden!“. Ein weiteres Fazit aus den Unwetterlagen zeigt aber auch ganz klar, dass die Erwartungshaltung der Bürgerinnen und Bürger, an die Gefahrenabwehr, sehr hoch ist. Die Hilfe zur Selbsthilfe muss gestärkt werden, denn die Feuerwehr kann leider nicht überall gleichzeitig sein. Zudem haben sich Konzepte wie z.B. Renaturierung als positiven Effekt gegen Überschwemmungen gezeigt.
Zum Abschluss ist das Fazit von Wienecke klar: „Wir lernen und entwickeln uns durch die Analyse unseres Handelns nach Einsätzen weiter – das ist notwendig! Wir, die Gefahrenabwehr, sind alle Hilfsorganisationen (DRK, MHD, DLRG, THW) und die Feuerwehren des Kreises Soest – gemeinsam sind wir stark –„
Foto: Birgit Kalle / Kreis Soest